Trails

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Wohoo-Trail (eigene Bezeichnung)

Ein super spaßiges Exemplar von Trail, eigentlich als Wanderweg gedacht, aber diese 100 flowigen Tiefenmeter sind mit ihrem pumptrackartigen Verlauf, ihren gefühlten zweihundert Bodenwellen, super schönen Natur-Anliegern und natürlichen Kickern besser als so manche FR-Strecke in irgendeinem Bikepark.

Der Anstieg geht über schottrige Forststraßen und zieht sich durch ein karges Tal bis fast zum Gipfel des Kuh-Hügels (Cow Hill) hoch, dann aber geht es mit Vollgas durch die waldige Nordseite zum Fuß des Ben Nevis wieder hinab. Das alles auf wunderschönem griffigem Waldboden und mit Ausblick auf den höchsten Berg Schottlands. Leider bekommt man von der Aussicht beim Abfahren nicht das Geringste mit, weil der Trail so ungemein spaßig ist und einen die ganze Zeit über beschäftigt. Hab es bislang noch nicht mal geschafft, ein Foto von der Strecke zu machen, weil ich auf dem Trail einfach die Bremse nicht finden kann… Kommt noch, hoffe ich…wenn nicht, sage ich euch, wo ihr die Strecke findet und dann müsst ihr selbst hinfahren :-))).

West-Highland-Trail

Eigentlich eine klassische Wanderroute, aber einige Abschnitte davon sind absolute Highlights für Mountainbiker. Der Abschnitt zwischen Fort William und Kinlochleven ist nicht nur landschaftlich eindrucksvoll, sondern enthält auch einen der schönsten technischen Trails, die ich seit langem gefahren bin. Mal geht es bergauf, dann wieder bergab, aber im Ganzen windet sich der ziemlich naturnahe Trail mal über offene Anhöhen, dann wieder mitten durch den Wald. Mittendrin gibt es plötzlich Steinfelder, die so gut angelegt sind, dass sie genial zu fahren sind (viel besser jedenfalls, als darüber zu laufen, wie wir dem Gespräch mit einigen Wanderern entnehmen konnten 😉 ) dann wieder Wurzelpassagen, in denen man sich seine Line suchen muss.

Ab und zu gibt es Treppen, von denen die meisten fahrbar sind, nur selten muss das Bike wirklich mal getragen werden. Man muss auch nicht bis Kinlochleven durchfahren, sondern kann schon nach der Hälfte der Strecke auf einer alten vergessenen Militärstraße wieder nach Fort William zurückfahren. Die Straße gehört übrigens auch wieder zu der Kategorie, die zu fahren wirklich Spaß macht, es geht auf abenteuerliche Weise rauf und runter im Minutentakt, nur der letzte Anstieg zurück nach Fort William kann etwas schmerzhaft sein, wenn man vorher auf dem Trail versucht hat, alle technischen Anstiege nach Kräften zu meistern.

Rolling Stone Trail (eigene Bezeichnung)

Auch Grey Mares Trail genannt, nach dem Wasserfall, in dessen Nähe er endet. Eine Stage der SSES hat mal dort stattgefunden, und ich war nach dem Besuch der DH- und FR-Strecken im Glen Coe Tal tollkühn genug, eine ordentliche Enduro-Etappe hinterherzuschieben.

Wer die einschlägigen Schotter-Trails am Gardasee wie den Sentiero 601 kennt und in Schottland mal so richtig anspruchsvolles und alpines Terrain sucht, wird hier mit Sicherheit fündig. Allerfeinster Schwimmschotter von oben bis unten, was bedeutet, dass kontrolliertes Driften absolute Voraussetzung für das Meistern dieses Trails ist. Wäre ja noch zu schaffen, aber die felsigen Stufen mit einer Höhe von teils bis zu 80 cm, die sich immer wieder mal dazwischen schieben, sind schon ziemliche Knobelaufgaben, welche Line überhaupt irgendwie fahrbar ist.

Der Pfad windet sich ein paar hundert Höhenmeter von Kinlochmore den Hang hinauf und bleibt durchgehend steinig. Besonders witzig sind die unsichtbaren Bewässerungsrinnen, die man teilweise überfahren kann, wenn sie schmal genug sind….teilweise aber auch nicht. In letzterem Fall hilft nur noch ein beherzter Bunny Hop oder aber das Vorderrad passt genau in die Rinne und bleibt stecken….dann ist auf jeden Fall Balance gefragt, damit man sich nicht gleich komplett lang macht.

Landschaftlich ist dieser Trail wunderschön, weil er neben und zum Teil auch über den Bach hinwegführt, der weiter unten als Wasserfall über zwölf Meter hinunterstürzt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich erleichtert war, als ich heil und unversehrt wieder unten ankam, zumal ich an dem Tag allein unterwegs war.

Rannoch Moor

Streng genommen kann man den Weg, der von Kingshouse am Ende des Glen Coe Tals in Richtung Rannoch Station führt, nicht als Trail bezeichnen, weil er größtenteils über steinige Pisten verläuft. Dennoch ist der Weg durch das fast vollkommen unbesiedelte Rannoch Moor landschaftlich lohnenswert und einige kürzere Trailabschnitte gibt es auch, so dass ich die Route unter den Trails einfüge.

Da die Strecke meilenweit durch leeres, unbewohntes Gelände führt und es auf der gesamten Strecke weder ein Gasthaus noch mögliche Unterstände gibt, empfiehlt es sich, einen Tag mit möglichst verlässlichem, freundlichen Wetter für die Tour einzuplanen. Oder eben schnell zu reagieren, wenn – wie in unserem Fall – auf einmal ganz plötzlich eine Unwetterfront übers Moor hineinzieht. 😉

Auf jeden Fall sollte man immer auf dem Weg bleiben und das scheinbar noch so fest aussehende „Land“ nicht betreten. Nur 10 % des Moores bestehen aus offenen Wasserflächen, viele Sumpfzonen sieht man indessen nicht oder nur schlecht.

Jedenfalls ist die Fahrt über die kurvige Piste, die sich über die Hügel in Sichtweite des Moores zieht, abenteuerlich genug und man macht nicht nur einiges an Höhenmetern, sondern bekommt auch wunderschöne Aussichten übers Moor.

Nach 17 Meilen gelangt man an die Bahnstation „Rannoch Moor“ und kann von dort aus die Straße weiter Richtung Loch Rannoch nutzen, oder man kehrt wieder um in Richtung Kingshouse. Letzteres befindet sich direkt am West Highland Trail und ist ein Hotel mit schöner Bar und gutem Essen, das sich zum Abschluss der Tour anbietet, zumal man dort am besten sein Auto parken kann.

Übrigens laufen in der Nähe des Hotels verblüffend zahme Hirsche herum, die sich zur Begeisterung sämtlicher vorbeilaufender Wanderer gern auf die einzige Straße zum Hotel stellen und den Verkehr für eine gewisse Zeit blockieren.

Dies nicht ganz zur Freude der Autofahrer…;-) aber wie schon gesagt – die Schotten sind höfliche Menschen und verzichten auf wildes Gehupe, zumal es meistens auch nichts nützt.

 

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